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Vom Meer an die Schanze

Olympia: Johannes Aigner berichtet für skispringen.com von den Olympischen Winterspielen in Sotschi. Im Olympia-Tagebuch berichtet unser Redakteur regelmäßige über seine persönlichen Eindrücke.

von Johannes Aigner

Es war schon ein eigenartiges Gefühl bei der Ankunft in Sotschi: Palmen, grünende Parks, Blumenbeete am Straßenrand – dass nicht weit von hier bald die XXII. Olympischen Winterspiele ausgetragen werden, wirkte schon ein bisschen surreal. Doch der Zweifel währte nur kurz, denn Sotschi ist ganz tief drin im Olympia-Fieber. Alle Straßen sind neu, viele Hotels auch, da und dort wird immer noch eifrig Tag und Nacht gebaut, damit alles noch schnell fertig wird bis zum Start. Die obligatorischen fünf Ringe hängen überall, jede Werbetafel will mit der Marke Olympia verdienen, darunter auch eine russische Bank, die an ihren Filialen Fahnen mit den olympischen Sportarten gehisst hat. An der Flaniermeile direkt am Meer verkauft beinahe jedes dritte Geschäft Olympia-Souvenirs, und auch ich bin dem Kaufrausch schon erlegen: Ein kleiner Magnet mit einem Skispringer drauf gehört nun mir. Den brauche ich eigentlich nicht. Aber ist ist ja Olympia.

Man merkt, dass es die Russen ernst nehmen mit den allgemeinen Sorgen um die Sicherheit: Überall wird kontrolliert, am Flughafen sowieso, doch sogar beim täglichen Gang ins Medienzentrum kommt man nicht drumrum, sein Gepäck und den Inhalt seiner Hostentasche auf das Scanner-Kontrollband zu legen. Am Bahnhof von Sotschi, von wo aus ich gestern per neu installiertem Zug in die Berge zu den Wintersport-Austragungsorten gefahren bin, habe ich ganze zwei Stunden dafür gebraucht. Der Strom war ausgefallen und die Beamten mussten alle Koffer und Taschen mit den Händen durchwühlen. Beim Wühlen in meinen Sachen ertappten die Beamten auch prompt eine Flasche mit einem in Russland sehr populären alkoholischen Getränk, das ich angeblich nicht hätte mitnehmen dürfen. Ich wollte es dann den Polizisten schenken. Wollten sie aber nicht. Die Sicherheit. Auch Russen können dem Wodka widersagen.

Hauptsache ich bin jetzt hier, etwa 50 Kilometer von Sotschi entfernt in Krasnaja Poljana, wo auch die Skisprung-Wettbewerbe ausgetragen werden. Und da sieht dann auch die Natur mehr nach Winterspielen aus, wenngleich in der Nähe der Medienhotels eigentlich nur die Gipfel der nahen Berge in Weiß gehüllt sind. Und: natürlich die Schanzenanlage, die auch gleich in der Nähe ist und die mit ihren weißen Auslauf-Zungen die Blicke auf sich zieht. Da, an der Schanze, wurde heute übrigens auch noch fleißig gewerkelt, aufgebaut und gepinselt – und gerade rechtzeitig, als die ersten Testspringer dieser Olympia-Tage über die kleine K-90-Schanze gingen, war auch das Windnetz fertig zugeknöpft und hochgezogen. Zu den Vorspringern gehört übrigens auch der Russe Ilja Rosliakov. Er ist nur Vorspringer hier in diesen Olympia-Tagen, doch morgen schon steht das erste offizielle Training auf dem Programm. Es gibt wirklich keinen Zweifel mehr: Olympia steht vor der Tür!

Skispringen.com, 05.02.2014


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