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Reaktionen zum Chaos-Skispringen von Klingenthal

Weltcup: Die Reaktionen während und nach dem Einzelspringen in Klingenthal fallen unterschiedlich aus. skispringen.com blickt zurück auf die Geschehnisse vom Sonntag und fasst die Reaktionen der Beteiligten zusammen.



Einen derart turbulenten Auftakt in die Weltcup-Saison der Skispringer gab es wohl noch nie: Der Einzel-Wettkampf im sächischen Klingenthal sorgt weiterhin für heftige Diskussionen, nachdem die beiden besten Athleten des letzten Winters, der Österreicher Gregor Schlierenzauer und der Norweger Anders Bardal, ihren Sprung im ersten Wertungsdurchgang verweigert hatten.

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"Wir haben beschlossen, dass wir es nicht nötig haben, bei Windgeschwindigkeiten von neun Metern pro Sekunge zu springen. Das ist ist einfach gefährlich, die Sicherheit der Athleten steht nicht mehr im Vordergrund", begründete Schlierenzauer nach dem Wettkampf seine Entscheidung und erhebt schwere Vorwürfe an die Verantwortlichen der Wettkampfleitung: "In diesem Jahr geht es schließlich noch um Olympia-Medaillen – daher muss man nichts Sinnloses riskieren, erst Recht nicht zu Beginn des Winters."

Schlierenzauer: "Die Fans verstehen meine Entscheidung"

Geärgert habe es sich vor allem darüber, dass die Jury trotz der Verweigerung einen zweiten Durchgang angesetzt hatte. "Wenn die besten Athleten des letzten Jahres aus Respekt vor der Sicherheit abtreten und die Jury selbst dann noch einen zweiten Durchgang ins Visier nimmt, stelle ich in Frage, ob die Verantwortlichen mit dem richtigen Herzblut dabei sind", lautet Schlierenzauers Vorwurf. Zuvor hatte er sich bereits mit Walter Hofer über die Situation unterhalten. Der FIS-Renndirektor wollte sich zum Gespräch allerdings nicht äußern: "In so einem Fall halte ich es so, dass ich eine Einbahnstraße bin: Der Athlet kann selbstverständlich alles kommunizieren, was er mit mir bespricht. Ich gebe allerdings keine Informationen über ein Vier-Augen-Gespräch bekannt."

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Schlierenzauer betonte nach dem Wettkampf, seine Entscheidung nicht zu bereuen. Einzig für die Fans tue es ihm leid: "Aber ich bin davon überzeugt, dass sie meine Entscheidung verstehen und weiterhin hinter mir stehen."

Pointner: "Respektlosigkeit gegenüber den Athleten"

Auch Österreichs Cheftrainer Alexander Pointner übt heftige Kritik an der Jury. "Man hat plötzlich gesagt, dass man nach dem ersten Durchgang ein Resultat hat – obwohl die Startampel nie auf gelb, geschweige denn auf grün geschaltet wurde", lautet Pointners Vorwurf an die Verantwortlichen. Da weder Schlierenzauer noch Bardal aktiv aufgefordert wurden, den ersten Wertungssprung anzutreten, hat der österreichische Cheftrainer Protest gegen die Wertung des ersten Durchgangs als Endergebnis eingelegt. Dies lehnte der Internationale Skiverband (FIS) "nach Prüfung von der Jury" ab, wie es in einer Mitteilung des Verbands heißt. Pointner: "Ehrlich gesagt habe ich nichts anderes erwartet."

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Die Ansetzung eines zweiten Durchgangs sei, so Pointner, "zur Beglustigung aller Athleten" geschehen: "Das zeugt von Respektlosigkeit gegenüber den Athleten. Es hat fast den Anschein, man wird zum Spielball einer Show", kritisierte Alexander Pointner nach dem Wettkampf. Und weiter: "Ich bin enttäuscht und muss mich fast dafür schämen, was da momentan abgeht."

Stöckl und Schuster nehmen Verantwortliche in Schutz

Während die österreichische Mannschaft die Entscheidungen der Jury in Frage stellt, bestätigte Norwegens Cheftrainer Alexander Stöckl laut einer FIS-Mitteilung die "fehlerfreie Arbeit" der Jury. Anders als im ÖSV-Lager geschah der Startverzicht des Norwegers Anders Bardal ohne Absprache mit dem Trainer. "Die Entscheidung geht für mich in Ordnung. Ich respektiere das", sagte Stöckl der norwegischen Zeitung 'Dagbladet'. Bardal habe die Entscheidung getroffen, da er sich – ebenso wie Schlierenzauer – "nicht sicher" gefühlt habe.

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Auch Bundestrainer Werner Schuster nahm die Verantwortlichen der Jury sowie der FIS in Schutz: "Jeder hat versucht, das Beste aus den Bedingungen zu machen." Die Entscheidung Schlierenzauers und Bardals sei aus seiner Sicht dennoch in Ordnung. "Die Sportler haben ein Zeichen gesetzt. Das steht jedem frei, das ist eine Charakterfrage", so Schuster. (mrs)

Fotos: GEPA pictures / Montage: skispringen.com


Skispringen.com . 25.11.2013


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