WOLFGANG SCHTEIERT STARTS
WORK WITH RUSSIA'S SKI JUMPING TEAM
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Moskow, December 17 (RIA Novosti's
sports commentator Mikhail Smirnov) - Wolfgang Schteiert
started coaching the Russian ski jumping team with
enthusiasm and interest.
"Starting from December 14 the German specialist
as the Head Coach works with the Russian ski jumping
team, which currently practices in Ramsau, Austria,"
Vladimir Slavsky, the President of the Russia's
Federation of Ski Jumping and Nordic Combination,
told RIA Novosti on Friday.
According to Mr. Slavsky, the new coach will decide
himself in what upcoming competitions his new team
will participate. According to the contract, Mr.
Schteiert will work with the Russian team until
the 2006-Winter Olympics in Turin. His future as
the head coach will be decided judging by results
of his work, Mr. Slavsky said having refused to
name the sum of the contract.
The president of the federation also noted that
the invitation of the foreign specialist was conditioned
by the desire "to introduce fresh blood into
the team." "Moreover, the world of sports
is currently seeing the process of the experience
and coach exchanges. So we decided not to stay aside
from the process and hope that the German specialist
will help improve the situation in our team,"
Vladimir Slavsky said. According to him, he has
been contacting with Mr. Schteiert for a long time
and knows him as an experienced specialist, who
has been previously coaching the German team. At
the same time Mr. Slavsky stressed that all coaches,
who used to work with the Russian team would remain
on the staff. Mr. Schteiert's right hand will be
the team's former head coach Alexander Arefyev.
Mr. Slavsky said that other candidacies were considered
at the expanded coaching session and all candidates
were German. However, in the end they decided in
favor of Mr. Schteiert's candidacy. "I hope
we made the right choice and optimistically look
forward for our mutual cooperation," Mr. Slavsky
stressed.
Press
about Wolfgang Schteiert's appointment
Who
is he Wolfgang Schteiert?
Steiert mit den Russen zur Tournee
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Wolfgang Steiert blickt
in Richtung Tournee (imago)
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Seinen ersten Weltcup-Einsatz
als Verantwortlicher der russischen Skispringer
wird Wolfgang Steiert bei der Vierschanzentournee
absolvieren.
"Ich werde dann einen Vertrag unterschreiben",
kundigte der Ex-Trainer der deutschen Mannschaft
an. Mit dem russischen Skiverband habe er sich bereits
auf alle Details geeinigt und werde fur die nachsten
zwei Jahre als Cheftrainer der Russen tatig sein.
Derzeit trainiert Steiert mit seinen neuen Schutzlingen
in der osterreichischen Ramsau.
Anfang Oktober war Steiert nach eineinhalb Jahren
als Cheftrainer der deutschen Skispringer von seinem
Co-Trainer Peter Rohwein abgelost worden. Zuvor
hatte Steiert lange Jahre an der Seite von Reinhard
He? als Assistent gearbeitet.
"Ich kann mir keine gro?en Ziele setzen, erst
einmal muss man die Infrastruktur auf Vordermann
bringen und hart arbeiten", sagte er uber seine
neue Aufgabe.
www.olympia2004.sportal.de,
17.12.2004.
Steiert kommt als "Russe" zur Tournee
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Freut sich auf seine neue
Aufgabe: Wolfgang Steiert
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Moskau - Der fruhere
deutsche Bundestrainer Wolfgang Steiert steht kurz
vor einem Wechsel nach Russland. In den nachsten
Tagen wird Steinert einen Zweijahresvertrag als
Nationaltrainer der russischen Skispringer unterschreiben.
"Die Russen haben ihr Okay gegeben, die Vertrage
werden vorbereitet, Anfang nachster Woche ist alles
unter Dach und Fach", sagte Erich Marz am Freitag.
Der Steiert-Manager kummert sich derzeit noch um
die Ausstattung der russischen Skispringer, die
neues Skimaterial und Autos erhalten sollen.
Erster Auftritt bei Vierschanzentournee
Wegen der Klarung von Detailfragen, so Marz, habe
sich die fur Donnerstag geplante Vertragsunterschrift
verzogert.
Beim ersten Vierschanzentourneespringen in Oberstdorf
am 29. Dezember werde Steiert die Russen zum ersten
Mal vom Trainerturm aus abwinken:
"Fur die russischen Springer steht alles parat,
die Sponsoren warten schon. Steiert wird die Sache
zumindest bis 2006 machen."
Zuletzt nur Stutzpunkttrainer
Steiert war Anfang Oktober wegen schlechter Leistungen
der deutschen Skispringer als Bundestrainer entmachtet
und auf seinen Job als Stutzpunkttrainer zuruckgestuft
worden.
Steierts bisheriger Schutzling Martin Schmitt wird
im Trainingslager in Lillehammer erstmals von B-Kader-Trainer
Rolf Schilli betreut.
"Eine neue Herausforderung"
"Fur mich ist ein Engagement in Russland eine
neue sportliche Herausforderung, der ich mich gerne
stelle. In diesem Land liegt ein riesiges Potenzial",
hatte Steiert erklart.
Der umstrittene Schwarzwalder hatte von DSV-Sportdirektor
Thomas Pfuller die Freigabe fur einen Wechsel ins
Ausland erhalten: "Er hat mir auch versichert,
dass ich jederzeit nach Deutschland zuruckkommen
kann."
www.sport1.de,
10 Dezember 2004.
Steierts neuer Job Russland ruft
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Wolfgang Steiert coacht
bald die Konkurrenz
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Der fruhere Skisprung-Bundestrainer
Wolfgang Steiert steht kurz vor einem Wechsel nach
Russland. "Ich war gestern in Moskau zu Verhandlungen.
Die Gesprache waren sehr positiv", sagte Steiert
der dpa. In den nachsten zehn Tagen werde eine Entscheidung
fallen, ob er als Trainer der russischen Skispringer
arbeiten werde.
"Sollte es zu einer Einigung mit dem russischen
Skiverband kommen, kann es sehr schnell gehen, vielleicht
schon zur Vierschanzentournee", erklarte Steiert.
Anfang Oktober war er nach eineinhalb Jahren als
Cheftrainer der deutschen Skispringer von seinem
Co-Trainer Peter Rohwein abgelost worden. Versaumnisse
in der Trainingsmethodik und der wissenschaftlichen
Begleitung wurden als Grund fur die Entlassung angefuhrt.
Zuvor hatte Steiert lange Jahre an der Seite von
Reinhard He? als Assistent gearbeitet.
"Da habe ich im Skispringen ja fast alles gewonnen,
was es zu gewinnen gibt. Deshalb ware die Arbeit
in Russland eine neue Herausforderung", sagte
der 41-Jahrige. Der Deutsche Skiverband (DSV) sei
uber seine Verhandlungen mit den Russen informiert,
so Steiert.
Nach seiner Ablosung als Cheftrainer sollte er eigentlich
als Heimtrainer im Stutzpunkt Schwarzwald arbeiten.
Nun scheint Steiert wieder auf der internationalen
Buhne sein Gluck zu suchen. Allerdings bei einer
Nation, die derzeit nicht zur Weltelite des Skisprungs
gehort. "Aber ich fange nicht bei Null an,
es gibt dort gute Athleten", sagte er. "Mit
harter Arbeit kann man da vorankommen. Au?erdem
wird in Russland ins Skispringen investiert, es
werden vier neue Schanzenanlagen gebaut."
www.n-tv.de,
Donnerstag, 2 Dezember 2004.
Steiert-Vertrag mit den Russen perfekt
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Als DSV-Cheftrainer entlassen:
Wolfgang Steiert
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Munchen - Der Wechsel des fruheren
Skisprung-Bundestrainers Wolfgang Steiert nach Russland
ist perfekt.
"Steiert ist ab sofort unser Cheftrainer mit
allen Vollmachten. Er hat unser vollstes Vertrauen",
sagte Wladimir Slawski, Prasident des russischen
Skisprung-Verbandes, der Agentur Ria-Nowosti.
Vertrag wird am 28. Dezember unterzeichnet
Der bis nach Olympia 2006 gultige Zweijahres-Vertrag
wird offiziell am 28. Dezember einen Tag vor Beginn
der Vierschanzen-Tournee in Oberstdorf unterschrieben.
"Theoretisch ist schon alles unterschrieben,
aber am 28. Dezember reist das komplette russische
Prasidium zur offiziellen Verkundung an", bestatigte
Schmitts Manager Erich Marz.
Steiert trainiert parallel zum Weltcup in Engelberg
derzeit schon mit vier russischen Springern im osterreichischen
Ramsau.
Erstmals beim Weihnachtsspringen Betreuer
Beim Weihnachtsspringen am 26. Dezember in St. Moritz
wird Steiert erstmals seine Springer bei einem Wettkampf
offiziell abwinken. Sein neues Team wurde mit komplett
neuem Ski-Material und Autos ausgerustet.
Steiert war Anfang Oktober wegen Erfolglosigkeit
und methodischen Fehlern als Bundestrainer entmachtet
worden.
Schmitt wunscht Steiert "viel Gluck"
Ex-Schutzling Martin Schmitt meinte in Engelberg
zu der offiziellen Verpflichtung von Steiert: "Ich
wunsche dem Wolfi viel Gluck. Aber ich werde es
auch ohne ihn packen."
www.sport1.de,
30 November 2004.
"Erfolg haben wie He? - das ware ein Traum"
BZ-INTERVIEW mit Wolfgang Steiert, dem neuen
Bundestrainer der Skispringer aus Hinterzarten /
Heute 40. Geburtstag / "Ich kann mit Druck
umgehen"
HINTERZARTEN. "So erfolgreich arbeiten wie
mein Vorganger Reinhard He? - das ware ein Traum",
sagt Wolfgang Steiert, der neue Bundestrainer der
deutschen Skispringer. Steiert soll Sven Hannawald
und Martin Schmitt zu den Olympischen Spielen des
Jahres 2006 in Turin fuhren. Heute feiert der Hinterzartener
die Berufung in das hochste Amt seines Sports und
au?erdem seinen 40. Geburtstag. BZ-Redakteur Andreas
Strepenick sprach mit ihm.
BZ: Gluckwunsch zum Geburtstag, Gluckwunsch zur
neuen Aufgabe, Herr Steiert. Sind Sie am Ziel Ihrer
Traume?
Steiert: Nee. Wenn ich sagen wurde, ich bin am Ziel,
musste ich jetzt aufhoren. Aber der Weg geht weiter.
Ich wurde es so formulieren: Ich bin belohnt worden
fur zehn Jahre guter Arbeit als Co-Trainer. Nun
habe ich das gro?e Ziel, mit einem guten Team und
einem guten Betreuerstab erfolgreich weiterzuarbeiten.
BZ: Was wollen Sie verandern?
Steiert: Ein gut funktionierendes System sollte
man nicht zu sehr verandern. Ich glaube, Reinhard
He? war in den vergangenen zehn Jahren gemeinsam
mit seinen Betreuern einer der erfolgreichsten Trainer
uberhaupt - weltweit. Wir werden vielleicht einzelne
Teile der Struktur neu gestalten und einige Randbedingungen
verandern. Aber im Gro?en und Ganzen wird es darum
gehen, den Weg fortzufuhren.
BZ: Und genauso oft zu siegen?
Steiert: Wenn wir genauso erfolgreich sein konnten
wie in der Ara He?, dann ware das sensationell fur
mich. Es wird jetzt darum gehen, mit einer motivierten
Mannschaft weiter vorn dabei zu sein.
BZ: Sie kennen Peter Rohwein schon aus den Achtzigerjahren,
als Sie beide selbst Skispringer waren. Welches
Verhaltnis verbindet Sie mit Ihrem kunftigen Co-Trainer?
Steiert: In den vergangenen acht Jahren hatten wir
keinen sehr intensiven Kontakt. Ich war stark in
den A-Kader der Skispringer eingebunden, Peter arbeitete
zuletzt vier Jahre lang sehr erfolgreich in der
Nordischen Kombination. Wegen seiner Erfolge fiel
mein Auge auf ihn, aber auch deshalb, weil ich einen
loyalen Partner brauche, auf den ich mich absolut
verlassen kann. Ich wei?, er ist ein sehr guter
Mitstreiter.
BZ: Wie denken Sie uber Ihren Vorganger, den Thuringer
Reinhard He??
Steiert: Positiv. Wir haben uns diese Woche kurz
zusammengesetzt und ohne irgendwelche Probleme darauf
geeinigt, dass wir weiter gut miteinander arbeiten
werden. Was uber unser Verhaltnis zueinander zuletzt
gesagt und geschrieben wurde: Das war eher eine
Medienschlacht. Unser Sport ist eben enorm popular,
da will jeder etwas zu schreiben haben. Das Beste
ist immer, nicht alles zu glauben, was in der Zeitung
steht. Ich denke sehr, sehr positiv an die zehn
gemeinsamen Jahre zuruck. Ich habe sehr viel gelernt
von Reinhard.
BZ: Sven Hannawald kehrte vorgestern aus der Karibik
zuruck, heute macht er die ersten Leistungstests.
Trauen Sie ihm zu, dass er vor seinem Urlaub in
der Zentrale des Deutschen Ski-Verbands (DSV) gesagt
hat: "He? oder ich?"
Steiert: Nein, das traue ich ihm nicht zu. Die Sportfuhrung
lud unsere Athleten nach der WM in Val di Fiemme
zu einem Gesprach ein, das zwei Stunden lang in
sehr sachlicher Atmosphare gefuhrt wurde. Die Springer
sind alt und intelligent genug, um ihre Meinung
sachlich und konstruktiv darzulegen. Die angebliche
Aussage wurde ja auch bereits dementiert. Ich sprach
mit Thomas Pfuller, dem Generalsekretar des DSV,
und mit Martin Schmitt. Beide versicherten mir,
dass der Satz so nicht gefallen sei.
BZ: Wird Ihre Berufung zum Bundestrainer das Skispringen
im Schwarzwald starken?
Steiert: Auf jeden Fall, so geschah es auch in Thuringen
in den zehn Jahren des Reinhard He?. Aber ich bin
nicht der Bundestrainer fur den Schwarzwald, sondern
fur das ganze Land. Ich bin stolz, dass unsere kleine
Region, die ja doch ein wenig am Rand liegt, nun
aufgewertet wird.
BZ: Was haben Sie vor?
Steiert: Wir wollen unsere Position im Schwarzwald
weiter ausbauen und uns dabei ganz stark auf den
Nachwuchs konzentrieren. Es ist wichtig, dass Hinterzarten
seine 70-Meter-Schanze bekommt und sein Zentrum,
damit wir das Skispringen hier auch in den nachsten
Jahren hoch halten konnen. Ich bin aber auch stolz
auf meine Mitstreiter: Karl Hassler, unser Bundeswehrtrainer
in Fahl, hat sehr gro?en Anteil an den Erfolgen
- besonders an denen von Sven Hannawald. Hassler
steigt als Co-Trainer in den Perspektivkader auf.
Der Schonacher Rolf Schilli ist jetzt mitverantwortlich
fur die Nachwuchs-Nationalmannschaft. Auch der Schonacher
Landestrainer Hans-Paul Herr und Benno Kaiser aus
Menzenschwand leisten ausgezeichnete Arbeit in der
Region - ebenso wie die vielen ehrenamtlichen Trainer
und Ubungsleiter, die ja normalerweise fast immer
im Hintergrund bleiben.
BZ: Wenn jetzt gleich zwei weitere Schwarzwalder
Trainer aufsteigen: Wie kontern Sie die Vorwurfe
etwa der Suddeutschen Zeitung, es gebe eine "machtige
Schwarzwaldlobby", die sich nun endgultig breit
macht im DSV?
BZ: Wir haben die Aufgaben nicht nach Landeszugehorigkeit
verteilt, sondern nach Leistung. Als die Rede auf
den B-Kader kam, fiel unisono der Name Hassler.
Als wir uber den C-Kader, also uber den Nachwuchs
sprachen, dachten alle an Schilli. Es ging uns um
die Qualitat der Arbeit, nicht um den Herkunftsort.
Es ist nun einmal so, dass die hochste Qualitat
im Augenblick im Schwarzwald erzielt wird. Genauso
wichtig wird es aber sein, die Einrichtungen in
Bayern, Thuringen und Sachsen weiter zu starken.
Nur dann wird der Skisprungsport auch in Zukunft
gut dastehen.
BZ: Hannawald ist jetzt 28 Jahre alt, Martin Schmitt
25. Glauben Sie, dass die beiden noch einmal anknupfen
konnen an die Leistungen der Vorjahre?
Steiert: Auf jeden Fall. Martin ist ein Gro?er.
Er hat seine langwierige Knieverletzung auskuriert
und wird zuruckkehren, da bin ich ganz sicher. Wenn
er in diesem Sommer konsequent sechs Monate lang
durchtrainieren kann, wird er nachste Saison wieder
ganz vorne mitmischen. Genauso sehe ich es bei Sven.
BZ: Trauen Sie dem Schonwalder Christof Duffner
eine weitere Saison zu? Der ist jetzt 31 Jahre alt.
Steiert: Er wird mit 100-prozentiger Sicherheit
nicht in der Nationalmannschaft stehen. Aber nachstes
Jahr findet die Skiflug-Weltmeisterschaft in Planica
statt. "Duffi" ist einer der weltbesten
Skiflieger, da werden wir ihn auf jeden Fall brauchen
- und zwar in Hochform.
BZ: Hat Alexander Herr aus Schonach eine Chance,
in den A-Kader zuruckzukehren?
Steiert: Die Chance gibt's fur jeden. Was man bringen
muss ist Leistung. Wenn man sieht, dass er in diesem
Winter nur Rang 57 im Gesamtweltcup erreichte, dann
kann man nicht zufrieden sein. Aber ich kenne Alexander,
er ist sehr ehrgeizig. Vielleicht zieht er die Schlusse
aus dieser Saison. Die Tur in die Nationalmannschaft
ist fur jeden offen, der gro?e Weiten erzielt.
BZ: Seit wann wissen Sie, dass Sie Bundestrainer
werden?
Steiert: Seit gut zwei Wochen. Insofern haben mich
viele Spekulationen in den Zeitungen ein wenig amusiert
- auch jene, ich sei nur ein Ubergangskandidat,
der nachstes Jahr vielleicht vom Finnen Mika Kojonkoski
abgelost wird.
"Ich bin sehr froh uber das Vertrauen, das
der DSV zum Ausdruck bringt." Steiert uber
den Dreijahresvertrag
BZ: Ihre Verpflichtung fur drei Jahre hat gleichwohl
viele uberrascht.
Steiert: Ich bin sehr froh uber das Vertrauen, das
der DSV damit zum Ausdruck bringt. Es hat keinen
Sinn, nur eine Saison lang Bundestrainer zu sein:
Da braucht man gar nicht erst anzufangen. Ich scheue
auch nicht den Vergleich mit Kojonkoski, der jetzt
in Norwegen arbeitet. Er ist ein sehr guter Trainer.
Aber bei den Saisonhohepunkten haben wir seine Athleten
stets geschlagen.
BZ: Spuren Sie die Last der Verantwortung?
Steiert: Wenn man vom DSV gesagt bekommt, dass die
Skispringer dem Verband 14 Millionen Euro im Jahr
einbringen und damit praktisch den ganzen Etat decken,
auch den fur Nordische Kombinierer und alpine Abfahrer,
dann wei? man um die Verantwortung. Aber ich kann
mit Druck umgehen und blicke mit Selbstvertrauen
in die Zukunft.
WOLFGANG STEIERT
Geboren am: 19. April 1963
Geboren in: Hinterzarten
Wohnort: Hinterzarten
Beruf: Skisprung-Bundestrainer
An 280 Tagen im Jahr reist Wolfgang Steiert mit
seinen Skispringern rund um die Welt, 70 000 Kilometer
kommen dabei locker zusammen. Seine Ehefrau Carmen
sieht er dadurch "viel zu selten" - ebenso
seine Tochter Mona (11 Jahre) und Aline (13). Der
Hinterzartener wei?, was er am Bakken lehrt: 1987
sprang er bei der Vierschanzentournee in Innsbruck
auf Rang acht; bei der Skiflug-WM in Harrachov landete
er 1983 auf dem neunten Platz. Zehn Jahre lang war
er unter Reinhard He? Co-Trainer des Nationalteams
und insbesondere Heimcoach der Schwarzwalder Sven
Hannawald und Martin Schmitt. Nun unterschrieb er
einen Dreijahresvertrag als Skisprung-Bundestrainer.
str.
www.adlerschwingen.com,
Badische
Zeitung vom Samstag, 19. April 2003.
Die Leiden des Wolfgang S.
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Hoffen auf das Springen
in Bischofshofen: Wolfgang Steiert leidet
mit seinen Flugkünstlern ©
ddp
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Wegen starken Schneefalls fiel
gestern die Qualifikation für das Abschlussspringen
der Vier-Schanzen-Tournee in Bischofshofen aus.
So muss heute vor dem letzten Springen auch noch
die Qualifikationsrunde im Eiltempo absolviert werden.
Ob Bundestrainer Wolfgang Steiert noch das ersehnte
Erfolgserlebnis in Form eines Sieges feiern kann,
ist noch offen. Sehr wahrscheinlich ist das nicht.
Denn der einzige "Siegspringer" (Steiert)
Sven Hannawald fliegt immer noch seiner Bestform
hinterher: "Bei ihm läuft es einfach nicht",
räumte der auf Kritik zunehemend dünnhäutiger regierende
Steiert ein. Auch sonst ist die Bilanz des mit großen
Ambitionen angetretenen Schwarzwälders sehr zwiespältig.
Verband hält öffentlich zu Steiert
Durch Maximilian Mechler und Späth sprangen in acht
Wettbewerben bisher lediglich zwei 3. Plätze heraus
- die schlechteste Bilanz seit neun Jahren. Der
Verband hält trotz dieser unbefriedigenden Zeiten
zum Nachfolger des im Frühjahr abgelösten Reinhard
Heß. "Ein Mann, der hinter Heß kommt, kann
kein zweiter Heß sein. Ich will Steiert daher nicht
an seinem Vorgänger messen. Er hat seine Qualitäten
und macht gute Arbeit", so Thomas Pfüller,
Sportdirektor des Deutschen Skiverbandes (DSV).
Die Absteiger der Saison, Sven Hannawald und Martin
Schmitt, werden allerdings ausgerechnet von Steiert
persönlich betreut. Für ihren Sinkflug glaubt er
die Gründe zu kennen, will diese allerdings erst
nach der Saison öffentlich erklären. Momentan scheint
der von den Athleten als Motivationskünstler geschätzte
Trainer mit seinem Latein am Ende.
www.stern.de,
06 Januar 2004.
Wolfgang Steiert nicht mehr Skisprung-Bundestrainer
München (dpa) - 128 Tage vor Beginn der nordischen
Ski-Weltmeisterschaften in Oberstdorf hat der Deutsche
Ski-Verband (DSV) auf die Talfahrt der Skisprung-Nationalmannschaft
reagiert und Bundestrainer Wolfgang Steiert von
seinen Aufgaben entbunden.
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Die zu diesem Zeitpunkt völlig
überraschende Entlassung des erst seit Sommer 2003
im Amt befindlichen Schwarzwälders gleicht einem
Ur-Knall, denn noch nie in der Geschichte des DSV
wurde ein verantwortlicher Coach unmittelbar vor
Saisonbeginn gekündigt. "Natürlich ist es ein
ganz schlechter Zeitpunkt. Aber vor allem im Hinblick
auf die Olympischen Winterspiele 2006 ist es besser,
jetzt zu reagieren als in einem halben Jahr",
sagte DSV-Generalsekretär und Sportdirektor Thomas
Pfüller.
Als Nachfolger Steierts wurde sein bisheriger Co-Trainer
Peter Rohwein berufen. Ihm zur Seite steht Jürgen
Wolf als neuer Assistent. Die Athleten begrüßen
die Entscheidung zu Gunsten von Rohwein. "Die
Sache ist für uns in Ordnung. Wir werden unbeirrt
weiter trainieren. Wolfi hat gute Arbeit geleistet.
Fehler macht jeder. Aber wenn der Erfolg ausbleibt,
kommt es eben zu solchen Entscheidungen", sagte
Martin Schmitt, der im kommenden Winter nach dem
längerfristigen Ausfall von Sven Hannawald die DSV-Adler
als Kapitän zu neuen Erfolgen führen soll.
Spätestens seit dem überaus schwachen Abschneiden
der deutschen Elite-Springer beim Sommer-Grand-Prix
unter Führung von Steiert war für den DSV das Maß
voll. Bereits im vergangenen Winter waren den DSV-Adlern
kräftig die Flügel gestutzt worden. Mit nur zwei
Siegen - Michael Uhrmann (Rastbüchl) gewann in Zakopane,
Georg Späth (Oberstdorf) am ersten Tag der Skiflug-WM
- ging es leistungsmäßig stetig bergab. Erklärungen
dafür gab es keine, allerdings wurde erste Kritik
der Athleten an Steierts Arbeit laut. Besonders
sein Vorzeigespringer Sven Hannawald, den Steiert
auch als Heimtrainer in Hinterzarten betreut, hielt
mit kritischen Äußerungen nicht hinter dem Berg.
"Wolfgang ist sicher ein hervorragender Trainer
am Mann. Aber beim Kerngeschäft eines verantwortlichen
Trainers, nämlich lang- und mittelfristige trainingsmethodische
Dinge anzuschieben, gab es eklatante Versäumnisse.
Wir waren einfach nicht mehr überzeugt, dass sein
Führungsstil längerfristig zum Erfolg führt",
begründete Pfüller die Suspendierung Steierts.
Doch genau das hatten warnende Stimmen bereits bei
der Inthronisierung Steierts, der durch eine Palastrevolution
nach dem schlechten Abschneiden bei der Ski-WM in
Val di Fiemme 2003 Reinhard Heß als Bundestrainer
beerbt hatte, immer wieder angemerkt. "Natürlich
haben wir diese Probleme auch gesehen. Aber erstens
gibt es gute Skisprung-Trainer nicht wie Sand am
Meer und zweitens hatten die Athleten damals Steiert
vehement gefordert.
Jeder andere Trainer wäre nicht nur bei den Springern,
sondern auch bei Steiert gegen die Wand gelaufen,
der für sich selbst die Zeit als verantwortlicher
Coach gekommen sah", sagte der DSV-Sportdirektor,
der nun glaubt, mit Rohwein und Wolf eine überzeugende
Mannschaftsführung gefunden zu haben.
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"Junge Springer brauchen
eine wissenschaftlich fundierte Grundlagenausbildung.
Auf so etwas stützt sich Rohwein, und mit Horst
Mroß vom Institut für Angewandte Trainingswissenschaften
in Leipzig haben wir einen Mann, der seit 20 Jahren
die Skisprung-Entwicklung begleitet hat und nun
wieder ganz verstärkt die Trainer unterstützen wird.
Steiert hielt von dieser Arbeit nicht viel, wissenschaftliche
Trainingsmethodik war nicht seine Sache. Das laste
ich ihm auch an: Es gab keine Analysen bei ihm,
er hat nicht genügend an sich gearbeitet",
betonte Pfüller.
Steiert dagegen sieht sich und seine Arbeit verkannt.
"Die Ergebnisse im Sommer-Grand-Prix lassen
sich sicher nicht schön reden. Allerdings war meine
Trainingskonzeption von Anfang an auf den Winter
ausgerichtet. Deshalb fällt es mir auch sehr schwer,
diese Entscheidung zu akzeptieren, die jedoch von
meiner Seite weder das gute Verhältnis zu den Athleten,
noch das zu meinen Trainerkollegen beeinträchtigen
wird", erklärte er im DSV-Pressedienst.
Rohwein, der noch überrascht von der DSV-Entscheidung
wirkte, will so schnell wie möglich zur Tagesordnung
übergehen. "Im Sinne der Athleten muss schnell
wieder Ruhe einkehren. Ich werde mir sicher noch
Leute ins Boot holen. Die Erwartungshaltung ist
natürlich da, ganz klar", sagte der erst seit
einem Jahr als Assistent von Steiert arbeitende
Trainer, dem Pfüller Zeit geben will. "Rohwein
wird nicht an der WM gemessen. Wir hoffen zwar,
dass wir das Ruder noch herumreißen können, aber
er braucht Zeit und bekommt sie."
www.stern.de,
Fr 08 Okt.
Wolfgang Steiert
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Geburtstag: 19. April 1963
Wohnort: Hinterzarten
Familienstand: verheiratet mit Carmen, Tochter Mona
und Aline
Beruf: Spengler
Beruflicher Werdegang:
1991: Diplom-Trainer
1992: Trainer B-Kader Skisprung im DSV
1993: Co-Trainer A-Kader Skisprung im DSV
Wichtigste Erfolge als Trainer:
1994: Lillehammer: Olympia-Gold mit Team, Olympia-Gold
Gro?schanze mit Jens Wei?flog, Olympia-Bronze Normalschanze
mit Dieter Thoma
1995: Thunder Bay: WM-Silber mit Team, WM-Bronze
Gro?schanze mit Jens wei?flog
1996: Vierschanzentournee: Gesamtsieg mit Jens Wei?flog,
Bad Mitterndorf: 4. Platz Skiflug-WM mit Jen Wei?flog,
5. Platz mit Christof Duffner
1997: Trondheim: WM-Bronze mit Team, WM-Silber Gro?schanze
mit Dieter Thoma
1998: Nagano: Olympia-Silber mit Team, Oberstdorf:
WM-Silber Skifliegen mit Sven Hannawald, WM-Bronze
mit Dieter Thoma
1998/99: 1. Platz Gesamt-weltcup mit Martin Schmitt
1999: Ramsau: WM-Gold mit Team, WM-Gold Gro?schanze
mit Martin Schmitt, WM-Silber mit Sven Hannawald
www.emton.de
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